08. bis 10.November 2002

   

Eisenach und Eschwege

   
Morgens um 6.15 Uhr sind wir losgefahren. Es ging über die A 57 bis Köln Nord, dort auf die A 1 bis Kreuz Leverkusen, dort auf die A 3 – A 4 bis Olpe Süd, dort auf die A 45 bis Wetzlar-Ost. Bis Wettenberg ging es über die Bundesstraße, dort auf die A 480 – A 5 – A 7 und dann noch ein Stück A 4 bis Abfahrt Eisenach. Nach ca. 320 Kilometern und 3 Stunden gemütlicher Fahrt erreichten wir die Wartburg.
  1067 sagenhafte Gründung der Wartburg durch den Grafen Ludwig den Springer, 1080 erste Erwähnung der Burg im Buch vom Sachsenkrieg, 1200 die Wartburg ist Zentrum höfisch- ritterlicher Kultur, 1211 bis 1227 lebte die heilige - Elisabeth als Landgräfin auf der Burg, 1521 – 1522 Aufenthalt Martin Luther, 1777 Johann Wolfgang von Goethe erster Wartburgaufenthalt, 1817 Wartburgfest der deutschen Burschenschaften, 1838 – 90 umfassende „Wiederherstellung“ der Burganlage und Ausbau zum Denkmal.
         
 
Vom 4.Mai 1521 bis 01.März 1522 lebte Martin Luther als „Gefangener“ als „Junker Jörg“ verkleidet auf der Wartburg. In der Lutherstube verfasste er div. Streitschriften u.a. über die Beichte, die Mönchsgelübde, gegen die päpstliche Abendsmahlbulle. Die zweifellos bedeutendste Leistung war die „Verdeutschung“ des neuen Testamentes (September-Bibel) – benannt nach dem Erscheinen im September 1522.  
     
   
Nach dem 2. Weltkrieg galt die Fürsorge der Sowjetischen Miltitäradministration der Erhaltung und Sicherung der sowohl baulich vernachlässigten, als auch durch die Naziherrschaft venachlässigten Wartburg. Mit der Gründung der DDR wurde die Möglichkeit zu einer umfassenden Restaurierung ge- schaffen, die sich nach den originalen Befunden getreue Wieder- herstellung bemüht. So wurden umfangreiche Sicherungs- und Rekonstruktionsarbeiten an der Burg geleistet.
   
 
1901 ergriff der Eisenacher Dr. Georg Bornemann den Vorschlag für die gesamte Bachpflege ein Haus zu kaufen. Mit Hilfe von privaten Spenden und zur Verfügung gestellten Konzerteinnahmen berühmter Musiker konnte das Haus 1906 gekauft werden. Durch die Kriegseinwirkungen wurde das Bachhaus 1944/45 nahezu zerstört. Da die Sammlung ausgegliedert war, blieb sie fast vollständig erhalten. 1947 konnte die ersten Besucher das Museum besuchen.
 
   
Das Lutherhaus ist eines der ältesten Gebäude Eisenachs. Nach den Überlieferungen sollen hier die Eltern von Martin Luther von 1498 bis 1501 gelebt haben. Im November 1944 wurde das Gebäude durch eine Luftmine zerstört und nach Kriegsende im historischen Stil wiederaufgebaut. Gleichzeitig entstand – unter der Leitung des Landesrates der Evangelischen-lutherischen Kirche Thüringens – eine sehenswerte Luthergedenkstätte nebst einer Sammlung des evangelischen Pfarrhausarchivs.Weitere Informationen
   
       
1751 war das Schloß nach den Entwürfen Gottfried Heinrich Krohne fertiggestellt. Die Ausführungen des Baus ging seit 1742 infolge ständigen Geld- und Materialmangels nur schleppend voran. Das Residenzschloß beherbergt heute neben Dienststellen des Rates der Stadt, das Thüringer Museum. Hier ist u.a. zu sehen, mittelalterliche Sammlungen Schnitzplastik, Thüringer Porzellane und Gläser, Thüringer Volkskunst .      
   
1959 wurde die Reuter Villa mit dem Fritz-Reuter- und dem Richard-Wagner-Museum angeschlossen. 1866/68 hat der Architekt Ludwig Bohnstedt die Reuter Villa im Stil einer italienischen Renaissancevilla errichtet. Nach dem Tod der Reuters wurde das Gebäude 1895 vom Rat der Stadt Eisenach erworben und als Reuter-Gedenkstätte eingerichtet. Gleichzeitig wurde die bedeutende Richard-Wagner-Sammlung aufgenommen.
   
   
Neben dem Nikoleitor (um 1170 erbaut) steht auf einer kleinen Erhebung die Nikoleikirche. Die im spätromanischen Stil um 1200 erbaute Kirche war eine von drei Pfarrkirchen der mittelalterlichen Stadt. Am Ausgang des Platzes zur Bahnhofstrasse befindet sich das Nikoleitor. Durch dieses Tor (bis 1832 wurden die Stadttore abends geschlossen)verließ man die Stadt Richtung Osten.  
   
   
Um die Jahrhundertwende entstand der Hauptbahnhof mit seinem wunderschönen Eingangsgebäude und dem Fürstenbahnhof. In Eisenach halten neben IC-, EC- auch IR-Züge. Seit 2000 halten auch die modernen Hochgeschwindigkeits-ICE´s.
   
                         
Da wir unsere Unterkunft in Eschwege hatten, sind wir abends zu unserem Hotel gefahren. Nach knapp
50 Kilometer erreichten wir unser Quartier.
   
                     
Als Grund für unser „kinderfreies Wochenende“ hatten wir die Eschwegener Puppen- und Bärentage. Die Stadt- und auch die Schützenhalle waren voll mit Puppen und Teddys. Teddyausstellungen haben wir ja schon einige besucht, aber die Puppensammler sind wieder eine Gruppe für sich. Manche lassen sich von Fotos Ihrer Kinder/Enkelkinder Puppen anfertigen.
   
                     
                   
                       
  Eschwege wird in einer Urkunde Kaiser Otto II (973 - 983) erstmals genannt.Der alte Name “Eskivvach” verweist auf eine viel ältere gemanischne Siedlung, die bereits ca. 500 nach Chr. bestanden haben dürfte. Rund um den Cyriakusberg mit dem sog. “Karlsturm” als dem einzigen Rest des ehemaligen Damenstifts in seiner Mitte muß man sich die Anfänge der Siedlung denken. In dem Heimatmuseum kann man so einiges über die Geschichte erfahren.    
                       
 
      Das Schloß von Eschwege    
           
Die Werra
Kanufahrer kommen hier auf Ihre Kosten. Die Werra ist für Wassersportler prima geeignet. Wie hier auf dem Foto (rechts unten) zu sehen ist, hat man an den Staustufen für die Kanufahrer Umsteigestege angelegt. Sie können dort anlegen, ihr Boot aus dem Wasser nehmen, und ein paar Meter weiter das Boot wieder einsetzen und weiterpaddeln.
Am Sonntag sind wir nach dem Frühstück aufgebrochen und haben uns auf den Rückweg gemacht. Geplant war noch ein Besuch in Kassel. Nach knapp einer Stunde erreichten wir Kassel. Aber das Wetter (Regen) wollte nicht so recht mitspielen. Also sind wir dann ganz gemütlich quer durch das Sauerland nach Hause gefahren. Gegen 17.00 Uhr sind wir dann wieder zu Hause eingetroffen.