Frankfurt

 
 

04. + 05. Dezember 2004

 
  Unser diesjähriges Hotelwochenende in der Vorweihnachtszeit führte uns nach Frankfurt. Nachdem wir über HRS zwei Doppelzimmer reserviert haben ging es nach dem Frühstück los. Nach knapp 3 Stunden Fahrt erreichten wir unser Hotel im Bankenviertel Frankfurts. Nachdem wir uns im Hotel angemeldet hatten, ging es schon in die City.  
                   
    Unser erstes Ziel war die Frankfurter Oper. Das Gebäude wurde zwischen 1873 und 1880 erbaut. Im zweiten Weltkrieg wurde es durch Bomben erheblich beschädigt, der Wiederaufbau erfolgte 1976 – 1981. Der Architekt Richard Lucae wollte mit diesem Bau die Pariser und auch die Dresdner Oper übertreffen. Von der Oper geht die Große Bockenheimer Str. (Freßgass´) ab.  
                   
           
  Der weitere Rundgang führte uns an der Börse vorbei. Die Frankfurter Börse wurde 1874 –79 mit der 43 m hohen Kuppel erbaut, er wird auch Kapitalistendom genannt. Vor dem Gebäude stehen die Symboltiere der Börsianer Bulle und Bär. Die Messekaufleute, die verschiedene Fürsten- und Königstümer bereisten, legten 1585 in Frankfurt einheitliche Wechselkurse fest. Bereits 1820 wurden an der Frankfurter Börse dividendenberechtigte Wertpapiere der österreichischen Nationalbank gehandelt. Die Frankfurter Börse ist heute weltweit der drittgrößte Umschlagplatz für Wertpapiere.  
           
                   
    Die barocke Hauptwache wurde zwischen 1729 – 31 erbaut, damals die wichtigste Polizeistation der freien Stadt. Heute ist hier ein Restaurant. 1833 wurde die Hauptwache von revolutionären Demokraten besetzt.  
                   
           
Auf der Südseite des Römerberg steht die alte Nikoleikirche. Von 1290 bis ins 14. Jahrhundert war sie die kaiserliche Hofkapelle. Ab 1467 diente sie als Ratskapelle. Täglich um 9.00 Uhr und 12.oo Uhr erklingt das Glockenspiel.
   
     
  1219 begann man mit dem Bau der spätromanischen Basilia mit Zwillingstürmen über halbrunden Apsiden und reichlich dekorierten Nordportalen.
     
     
         
  1789 bis 1833 wurde aus rotem Sandstein die Paulskirche mit Frontturm erbaut. 1848 wurde die Paulskirche ihrer kirchlichen Bestimmung kurzfristig enthoben. Da man keinen anderen geeigneten Tagungsort fand, zog das erste frei gewählte deutsche Parlament, am 18.05.1848 in die Paulskirche ein. Die bis dahin schmucklose Kirche erhielt ihre erste Ausschmückung, sie erstrahlte in den Farben Schwarz-Rot-Gold, es wurden überall Girlanden und Fahnen aufgehangen. An der Fassade erinnern Gedenktafeln an berühmte Politiker und Ehrenbürger der Stadt.
Im Weltkrieg wurde die Kirche erheblich beschädigt, der Wiederaufbau erfolgte 1947 bis 1949. Heute dient die Kirche als Gedenkstätte der Demokratie in Deutschland.
 
                     
   
  Eine Gruppe aus ursprünglich elf Bürgerhäusern, die im 14.Jahrhundert erbaut wurden, hat der Rat ab 1405 erworben und zum Rathaus umgebaut. Eins der Häuser hieß „zum Römer“. Seitdem ist der „Römer“ das Frankfurter Rathaus. Seit über 600 Jahren wird im Römer regiert, Kaiser gingen hier ein und aus. Der Balkon ist weltweit bekannt, hier wurde die Fußballnationalmannschaft nach der WM oder EM empfangen und die Spieler winkten vom Balkon herunter.
Die Nationalversammlung sollte ursprünglich im Kaisersaal tagen, aber aus Platzgründen musste man in die benachbarte Paulskirche umziehen.
   
       
  Vom Balkon des Römers soll man einen wunderbaren Blick über den Markplatz haben. Diese Häuser wurden originalgetreu wieder aufgebaut, nachdem sie und die gesamt Altstadt im März 1944 einem Bombenhagel zum Oper fielen.
       
       
               
  1464 entstand das steinerne Haus aus „steynen und muwren“. Das alte Handelshaus ist einer der wenigen gotischen Profanbauten, die schloss- oder burgähnlich angelegt worden sind.
               
           
                 
  Auf dem Weg zum Main kamen wir am 1456 erbauten Rententurm vorbei. Hier saß damals der Rentmeister, der die Hafengebühr kassierte.    
                 
           
1868/69 wurde die Fußgängerbrücke als eiserne Fachwerkkonstruktion auf zwei Strompfeilern mit beidseitigen Treppenaufgängen aus Sandstein erbaut. An den eingravierten Wasserständen kann man die einstigen Hochwasserstände des Main erkennen.
 
Frankfurter Kopfbahnhof
Auf dem Gelände des heutigen Hauptbahnhofes existierten drei Bahnhöfe. Bahnhof der Taunusbahn - Wiesbaden (eröffnet 1839), Main-Neckar-Bahn – Heidelberg (eröffnet 1848) und die Main-Weser-Bahn – Kassel (1852). Nach 5 Jahren Bauzeit konnte im August 1888 der Centralbahnhof Frankfurt eingeweiht werden. Bis 1915 war er Europas größter Bahnhof.
1956 wurde der Bahnhof vollständig elektrifiziert. 1964 begann man mit dem Bau der U-Bahn und eine große Ladenpassage wurde geplant und eine dreigeschossige Tiefgarage wurde unter dem Bahnhof gebaut. 120 Betriebsgleise, 24 oberirdische Hauptgleise, 4-S-Bahn-Gleise, täglich verlassen ca. 700 Fern- und 1100 Nachverkehrszüge den Bahnhof mit ca. 350 000 Reisenden.
 
Da das Wetter keine Fernsicht bot, haben wir es unterlassen, die Besucherterrasse eines der Wolkenkratzer aufzusuchen. Die ca. 260 m hohen Skyliner sehen gigantisch aus. Es ist schon erstaunlich, dass auf so einer relativ geringen Grundfläche so hoch hinaus gebaut werden kann. Manch ein Hochhaus sieht aus, als ob es nur auch Glas gebaut wäre.
 
               
  Nachdem wir fast 6 Stunden durch Frankfurt gegangen sind, haben wir erst mal eine kleine Verschnaufpause im Hotel eingelegt. Abends ging es dann nochmals in die City.  
               
       
Am Sonntag sind wir, nachdem wir gefrühstückt hatten, zu Europas größten Fracht- und zweitgrößten Passagierflughafen gefahren. Der Flughafen ist eine Stadt für sich, hier ist alles vorhanden, ein Krankenhaus mit OP-Saal, 24 Restaurants, eine Kirche, verschiedene Supermärkte, zwei Bahnhöfe und eine vollautomatische Hochbahn, die zwei Terminals miteinander verbindet. Der Flughafen ist mit über 62.000 Angestellten Deutschlands größte Arbeitsstätte.
         
Eine 45minütige Flughafenrundfahrt über das Vorfeld mussten wir natürlich mitmachen. Die Rundfahrt ging an den Terminals vorbei zu den Start- und Landebahnen und in den Frachtbereich. Die Flugzeuge erhalten hier ihren Treibstoff aus den Boden. Über Pipelines kommt das Kerosin sofort zum Flugzeug, ohne dass zusätzliche Tankfahrzeuge über das Gelände fahren müssen.
               
Die abgefertigten Flugzeuge werden durch Lotsenfahrzeuge vom Abfertigungsterminal auf die Rollbahn geschoben. Von hier aus fahren die Flugzeuge dann aus eigener Kraft auf die Startbahn und die Reise geht los.
               
       
In unmittelbarer Nähe zum Terminal 1 ist vor ein paar Jahren der Frankfurter Fernbahnhof eröffnet worden. Hier halten die ICE´s. Man kann hier im Bahnhof bereits einchecken. Auf dem in der Verbindungshalle installiertem Transportband kommt man mühelos in den Flughafen.