08.Oktober bis 10.Oktober 2023

 
 

Nürnberg – Best Western Hotel City West

 
Über Spar mit Reisen haben wir ein Arrangement in Nürnberg, Best Western Hotel City West gebucht. Zwei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück, 1 Fränkischer Teller in der Traditionsgaststätte am Hauptmarkt, Eintritt in die Kaiserburg, 1 VGN-Ticket für 2 Kalendertage , Hotelparkplatz und ausführliches Infomaterial. Bereits ab der zweiten Reise gibt es einen Treuebonus.
                 
  Unser Rundgang startete an der evangelischen St. Lorenz Kirche in Nürnberg. Baubeginn soll um 1250 gewesen sein. Der spätgotische Hallenchor wurde 1477 vollendet. Die Türme sind 80,8 Meter und 81 Meter hoch. Die Kirche ist 91 Meter lang und 30 Meter breit.
Das Nassauer Haus oder das Schlüsselfeldersche Stiftungshaus wurde aus roten Burgsandstein gebaut. Die Bauweise der Turmhäuser kam im 13.Jahrhundert aus den oberitalienischen Städten. Um 1430 sollen in Nürnberg 65 Wohntürme gestanden haben. Das Nassauer Haus ist der letzte Wohnturm in Nürnberg.
Die Frauenkirche, die römisch katholische Pfarrkirche, wurde auf Veranlassung des Kaisers Karl ab 1352 erbaut. 1358 wurde sie geweiht. Im Giebel befindet sich ein Maßwerktabernakel das sogenannte Männleinlaufen von 1509. Nach erheblichen Wartungs- und Sanierungsarbeiten sind die Skulpturen noch vorhanden. Mittags um 12 Uhr setzten sich die 7 Kurfürstenskulpturen in Bewegung und umrunden dreimal den Kaiser.
       
Das historische Rathaus wurde zwischen 1612 und 1622 erbaut. Das alte Rathaus wurde zwischen 1656 und 1662 auf den Ruinen wieder aufgebaut. Im Kellergeschoss befindet sich das Lochgefängnis.
       
 
Das mittelalterliche Lochgefängnis ist eine Einrichtung der Nürnberger Museen. In den 15 Gefängniszellen wurden die Häftlinge bis zur Fällung des Urteils, bzw. dessen Vollstreckung untergebracht. In den zwei mal zwei Meter großen Zellen verbrachten sie die Zeit bei völliger Dunkelheit. Die Einrichtung bestand aus einer Pritsche, Bank und einem Eimer für die Notdurft, mit einem Brett auf dem Eimer diente er gleichzeitig als Tisch. Neben den Zellen, war hier noch die Folterkammer und die Wohnung des Lochwirts. Das Lochgefängnis diente nicht als Haftanstalt Zum Absitzen der Haftstrafen mussten die Verurteilten in den Schuldturm, dem Wasserturm und dem Luginsland.
Der Schöne Brunnen wurde zwischen 1385 und 1396 erbaut, er ist 19 Meter hoch und erinnert an eine Kirchturmspitze. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Brunnen mehrmals restauriert und wieder aufgebaut. Ursprünglich wurde er aus Sandstein gebaut. Der ursprüngliche Brunnen steht im Germanischen Nationalmuseum. Auf vier Etagen sind vierzig bemalte Figuren, u.a. vier Evangelisten, vier Kirchenväter, sieben Kurfürsten, neun gute Helden, Moses und sieben Propheten. Die ursprüngliche Wasserleitung war aus Holz, später wurde sie durch Blei ersetzt. Diese Wasserleitung ist mit eine der ältesten Nutzwasserleitung und wurde bis ins 20.Jahrhundert genutzt.
   
Die mittelalterliche St. Sebalduskirche ist die älteste Pfarrkirche in Nürnberg. Eine Vorgängerkirche soll hier bereits im 8.Jahrhundert gestanden haben. Der erste Bauabschnitt der Kirche soll in der ersten Hälfte des 13.Jahrhunderts gewesen sein. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach restauriert und erweitert.
   
 
Der Kettensteg ist wohl die älteste erhaltene eiserne Kettenbrücke auf dem europäischen Festland. Der schmale Steg ist 68 Meter lang und dient als Fußgängerbrücke über die Pegnitz. Nach 4 Monaten Bauzeit wurde sie Ende 1824 eingeweiht. 1909 wurden die Eichenholzpylonen ersetzt. 1930 wurde der Steg durch seitlichen Stahlträger verstärkt. 2009 wurde die Brücke aus Sicherheitsgründen gesperrt. Nach einer umfangreichen Sanierung wurde sie im Dezember 2010 wieder freigegeben.
  Der Henkersteg war ursprünglich eine Holzbrücke aus dem Jahre 1457. Zwischen dem 16 und 19.Jahrhundert wohnte der Henker im Turm am Ende der überdachten Brücke. Die heutige Brücke wurde 1954 ersetzt. Der Henkerturm wurde zwischen 1320 und 1325 erbaut. Nach Westen hin ist er abgerundet. Im oberen Bereich des Turmes wohnte der Scharfrichter, der Henker. Da der Beruf des Henker "unehrlich" war, musste der Henker in abseits gelegenen Unterkünften wohnen.
     
 
           
   
Am 04.11.1618 wurde in Deutschland das dritte öffentliche Leihhaus in Nürnberg eröffnet. Das erst Leihhaus wurde 1560 in Hamburg gründet, das zweite 1603 in Augburg. Das Leihhaus hat seinen Sitz seit 1899 im ehemaligen Kornspeicher, dieser wurde 1490/1491 erbaut. Neben der klassischen Pfandkreditvergabe wurden hier auch Schmuckreparaturen durchgeführt.
         
Der Grundstein für die St. Elisabethkirche wurde am 19.Mai 1785 gelegt. 1802 war Richtfest, 1803 bekam die Kuppel das goldenen Ordenskreuz. Nach 118 Jahren war der Kirchenbau 1903 vollendet. Die 50 Meter hohe Kuppel wird von 40 Säulen getragen. Die Anordnung der Säulen führt dazu, dass der Kirchenbereich in drei eigenständigen Räumen erscheint.
Der Weiße Turm wurde vermutlich um 1250 aus Sandstein erbaut und war in der Stadtbefestigung integriert. Ursprünglich diente die spitzbogige Durchfahrt auch als Mautstelle. Der weiße ursprüngliche Putz wurde im Zuge der Restaurierungsarbeiten entfernt. Mit dem Bau der U-Bahn wurde in der Tordurchfahrt eine Rolltreppe zur U-Bahnstation gebaut.
   
 
Das Ehekarussell wurde 1984 erbaut. Er ist der größte Figurenbrunnen in Europa. Um den Meistersinger, Hans Sachs, zeigen sechs Szenen das bewegte Eheleben.
     
Die Straße der Menschenrechte wurde 1993 im Zusammenhang mit dem Germanischen Nationalmuseum eröffnet. Sie erstreckt sich über die gesamte Länge der Kartäusergasse. Eine freistehende Wand, 16 Meter breit und 8 Meter hoch, dient mit seinen drei Öffnungen als Eingang. Auf einer Länge von 170 Metern stehen 27 Rundpfeiler, 8 Meter hoch und 80 cm Durchmesser in einem gleichmäßig Abstand von 5,70 Metern. Die Pfeiler tragen jeweils einen Auszug aus den 30 Artikeln der Menschenrechte.
     
In Nürnberg steht eines der großen Mehrspartentheater in Deutschland. Die Nürnberger Operngeschichte geht bis ins Mitte des 15.Jahrhunderts zurück. Am 1.September 1905 wurde das neue Stadttheater eröffnet. Der Theaterbetrieb war damals in privat wirtschaftlichen Händen. Seit 1989 wurden hier umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt. Aus dem Stadttheater wurde das Staatstheater.
Nürnberg hatte bereits 1835 den ersten Bahnhof Deutschlands. Der alte Bahnhof wurde abgerissen und der neue, heutige Bahnhof wurde am 10.April 1906 eröffnet. In den Folgejahren wurden immer wieder Umbauarbeiten vorgenommen. Die Kriegsschäden und diverse Erweiterungen waren 1956 abgeschlossen. Zwischen 1973 und 1978 wurde der Bahnhof umgestaltet. Zum 100-jährigen Bestehen des Bahnhofs wurde der Bahnhof nochmals komplett umstrukturiert. Ein modernes Shoppingcenter erhielt Einzug.
     
Das Albrecht-Dürer-Haus wurde um 1420 als mittelalterliches Wohnhaus erbaut. Ab 1509 wohnte Albrecht Dürer mit seiner Familie und einer Vielzahl von Gesellen und Hausangestellten hier. Das Haus hat vier Etagen, die unteren beiden sind in Sandstein gemauert und die oberen zwei Etagen sind im Fachwerkstil erbaut worden. Seit 1949 ist es ein Museum. Das Haus hat im Laufe der Jahrhunderte mehrmals den Besitzer gewechselt, aber es blieb das „Dürerhaus“.
       
Am Samstag stand die Kaiserburg in Nürnberg auf unserem Programm. Die Burg ist das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg. Als Doppelburg besteht sie aus der Kaiserburg und der Burggrafenburg. Bauliche Spuren führen bis ins Jahr 1000 zurück. Im Norden ist die Burg ein Teil der Nürnberger Stadtbefestigung.
           
Von der Burganlage hat man einen wunderbaren Blick auf Nürnberg mit seiner Altstadt.
           
   
Die Kaiserkapelle wurde um 1200 erbaut und ist mit einer der ältesten Teile der Burganlage. Sie ist eine Doppelkapelle, über zwei Etagen. Die oberere Etage war dem Kaiser und dem Hochadel vorbehalten, die untere Etage, die Marienkapelle konnte ausschließlich über den Innenhof der Burg betreten werden. Beide Kapellen sind nur durch die Deckenöffnung miteinander verbunden.
           
Der Sinwellturm wurde in der zweiten Hälfte des 13.Jahrhunderts erbaut. Die Spitze des 41 Meter hohen Turmes liegt etwa 100 Meter über dem Nürnberger Hauptmarkt. Der Turm wurde als Bergfried errichtet und diente damals schon zu Statuszwecken. Der Turm kann heute über 113 Stufen bestiegen werden. Im Turm haben u.a. Wanderfalken einen Nistplatz gefunden.
           
   
Der tiefe Brunnen in der Kaiserburg wurde vermutlich zeitgleich mit der Burganlage geschaffen. Der in den Felsen gehauene Schacht hat einen Durchmesser von 1,7 bis 2,2 Meter ist ist 53 Meter tief. Er führt durch verschiedene Sandsteinschichten bis zum Grundwasser.
 
Zwischen 1538 und 1545 wurden an der Nord- und Westseite Bastionen angelegt. Auf denen später die Burggärten angelegt worden sind. Dieser ist unterteilt in verschiedene Bereiche, z.B. der Rosengarten, der durch durch eine Baumreihe gerahmt wird. Die gepflegte Gartenanlage und die, der Jahreszeit angepasste Blütenpracht, ist ein idealer Rückzugsort für Ruhesuchende.
1494/1495 wurde die Kaiserstallung errichtet. Zusammen mit dem Burgturm nimmt sie eine 200 Meter lange Burgfront ein. Der zweistöckige Bau ist mit fünf Dachböden ausgestattet. Heute befindet sich in der Kaiserstallung die Jugendherberge und eine Gästehaus mit 340 Betten.
Als nächstes haben wir uns die Hesperidengärten angeschaut. Die Gärten waren Bestandteil eines grünen Gürtels entlang der Stadtmauer. Die Patrizierfamilien und Kaufleute haben diese Gärten zwischen dem 16. und 18.Jahrhundert angelegt.
     
Am Sonntag haben wir das Gelände der Reichsparteitage in Nürnberg aufgesucht. Die Kongresshalle ist, nach Prora, der zweitgrößte Monumentalbau in Deutschland. Die Kongresshalle war für 50.000 Menschen geplant, auf einer Größe von 240 Meter x 200 Meter - sie wurde jedoch nicht fertiggestellt.
               
Die Aufmarschstraße, die große Straße, sollte 2 Kilometer lang und 40 Meter breit werden. 1,5 Kilometer sind fertiggestellt worden. Auf einer Betonunterlagen verlegte man 1,20 Meter quadratische Granitplatten in hell- und dunkelgrau. Dadurch sollte bei den Paraden die Formation leichter eingehalten werden.  
   
Die Zeppelinwiese mit der Zeppelinhaupttribüne hatten eine Größe von 362 x 378 Metern.
Das gesamte Areal bot Platz für ca. 320.000 Menschen, 70.000 davon auf Tribünen. Auf den beiden Ecktürmen der Tribünen standen Feuerschalen. Heute ist die Tribüne in einem sanierungsbedürftigen Zustand.
Heute geht hier die Rennstrecke, der Norisring, vorbei, u.a.finden hier die DTM-Rennen statt. Da die Rennstrecke teilweise über öffentliche Straßen geht, muss diese zu jedem Rennen entsprechend umgebaut werden.
Auf dem Rückweg haben wir noch kurz in Stein Halt gemacht. 1719 gab es den ersten Bleistiftmacher in Stein. Hier ist Faber-Castell beheimatet. Faber-Castell ist weltweit der größte Hersteller von holzgefassten Stiften. Pro Jahr werden rund zwei Milliarden Bunt- und Bleistifte produziert. Faber-Castell produziert u.a. in Brasilien 1,5 Milliarden Farbstifte und ist auch die weltgrößte Farbstiftfabrik. In Brasilien hat Faber-Castell eine eigene Baumplantage. Die schnell wachsenden Kiefern sichern die benötigten Mengen an Holz für die Stifte.
     
  Das Faberschloss, Steiner Schloss oder auch Bleistiftschloss wurde 1843 bis 1846 erbaut. Bis 1939 bewohnte die Familie Faber-Castell das Schloss. Seit 1986 wird es für Veranstaltungen genutzt. Im Rahmen einer Führung kann das Schloss besichtigt werden.
Bevor es nach Hause ging haben wir in Fürth noch kurz Halt gemacht. Das Fürther Wahrzeichen ist das Rathaus. Es ist das höchste Gebäude in der Innenstadt und wurde zwischen 1840 und 1844 erbaut. Der Turm wurde 1845/1850 erbaut und hat eine Höhe von circa 51,5 Meter. Nach Fertigstellung der U-Bahn befindet sich die Haltestelle „Rathaus“ direkt unter dem Gebäude.
               
  Das dreigeschossige freistehende Sandsteingebäude wurde 1844 erbaut. Auffallend ist der Treppengiebel mit dem Satteldach. 1905 wurde das Erdgeschoss umgebaut. Im Erdgeschoss befand sich lange Zeit eine Bäckereifiliale.
               
   
Hier noch ein paar Bilder von historischen Gebäuden  
   
   
Die ehemalige Gebriel-Schul wurde zwischen 1716 und 1717 erbaut. Ein Teil der zweiten Etage wurde als Schule genutzt. Weiterhin befand sich in der zweiten Etage die Synagoge. Es folgten einige Umbauten. 1852 wurde eine Messerschmiedewerkstatt eingebaut und die Synagoge wurde zu Wohnungen umgebaut.
Der Gasthof zum Goldenen Schwan ist eines der ältesten Gasthäuser in Fürth und wurde 1681 erbaut. Bereits zur damaligen Zeit hatte das Gasthaus das „Ausspannrecht“. Fuhrwerke konnten hier über Nacht ausspannen und hier nächtigen. Die Sandsteinfassade kam im 18. Jahrhundert auf das Fachwerk. 1979 wurde das Gebäude umfangreich saniert, fand aber keinen Pächter und verfiel immer mehr. 2016 wurde nochmals eine Generalsanierung genehmigt. Seit 2017 befindet sich im Erdgeschoß eine Physiotherapie-Praxis.
       
Die Stadtkirche St. Michael ist eine evangelisch-lutherische Kirche. Das Langhaus wurde um 1100 erbaut und ist der älteste Teil der Kirche. Im Rahmen von Umbauarbeiten wurde der Kirchturm 1380/1390 angebaut. Er ist ist quadratisch mit einer Länge von 7,50 Metern und 45 Meter hoch. Die Turmuhr am dritten Obergeschoss war bereits 1705 vorhanden. 1893 wurden die vier Turmuhren auf dem Turmaufsatz eingebaut. 1997 wurden die Zifferblätter letztmalig ausgetauscht.
       
Um ca. 15:30 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Nach knapp 2,5 Stunden erreichten wir unser Zuhause und genossen noch die Abendsonne.