21.September bis 24.September 2023

 
 

Wolfshagen

 
Recht kurzfristig haben wir ein Wochenende, über Kurzurlaub, gebucht. Unser Zielhotel ist Hotel Graber in Wolfshagen. Zu einem recht akzeptablen Preis haben wir 3 Übernachtungen mit Schlemmer-Frühstück und 3 x Abendbuffet gebucht.
                                 
    Unser erstes Ziel war Bad Harzburg in Niedersachsen. Unseren Rundgang haben wir am Bahnhof gestartet. Der denkmalgeschütze Kopfbahnhof wurde bereits 1840 fertiggestellt. Er war der Endhaltepunkt der 1841 fertiggestellten Bahnstrecke von Braunschweig nach Bad Harzburg. Die Bahnstrecke war mit eine der ersten staatlich betriebenen Eisenbahnstrecken Deutschlands.
                                   
Die Löwenstatue wurde zwischen 1895 und 1896 erbaut. Ursprünglich sollte es ein Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/18871 sein. Bei der weiteren Planung ging es auch darum, dass die, mit der Bahn ankommenden Gäste, durch den prunkvollen Löwen in Empfang genommen werden sollten. Die Gäste sollten gleich einen eindrucksvollen Eindruck von Bad Harzburg bekommen.    
                                   
                     
Der Jungbrunnen in Bad Harzburg steht im Zentrum der Stadt. Der Jungbrunnen steht für einen Traum der Menschheit: die ewige Jugend. In Bad Harzburg kann der Traum eventuell in Erfüllung gehen, wenn man die gute Luft atmet und regelmäßig das frische Quellwasser trinkt.....
                       
                   
Etwas auffällig in der Kurstadt ist das Hotel Victoria. 1860 war das Gebäude ursprünglich eine Offiziersvilla mit ca. 25 Betten. 1886 wurde es von den Gebrüdern Vieth gekauft und ständig erweitert. 1908 brannte es 3 Tage lang. Anschließend wurde es in der heutigen Größe wiederaufgebaut. Es besaß den ersten Aufzug in Bad Harzburg. Im zweiten Weltkrieg waren hier Operationssäle untergebracht. Seit den 50er Jahren wurde das Hotel ständig ausgebaut und auf den modernsten Stand gebracht.
     
  Der Karl-Franke-Platz bekam seinen Namen von dem ersten Badearzt der Kurstadt. 1870 übernahm Dr. med. Franke seine Tätigkeit und der Badeort wuchs schnell zu einer beachtlichen Größe. Die Pflanzenskulptur mit den springenden Pferden zeigt auch die Beziehung des Ortes zur Pferdezucht und Pferdesport.
Diese Skulptur fiel uns ins Auge. Sie zeigt eine Dame mit Esel. Bevor die Bergbahn im Jahre 1929 ihren Dienst aufnahm, ließen sich die Kurgäste auf dem Rücken von Eseln und Maultieren auf den großen Burgberg bringen.
 
Zwischen 1897 und 1898 erfolgte der Bau der heutigen Trink- und Wandelhalle. Sie ist ca. 100 Meter lang. Das äußere Erscheinungsbild wird durch die 22 Achsen lange offene Arkadenreihe mit den zwei kleinen Treppenaufgängen bestimmt. Zwei Eckpavillons bilden die Enden der Halle. Ursprünglich war sie unverglast und hatte einen Kiesboden. 1912 wurde der Kiesboden durch einen Terrazzo-Fußboden ersetzt und 1959 wurde die Halle bei der Renovierung verglast.
       
Die Lutherkirche wurde zwischen 1901 und 1903 erbaut. Der Vorgängerbau war eine kleine Fachwerkkirche aus dem 16.Jahrhundert. Die Lutherkirche bietet 600 Personen Platz. Im 56 Meter hohen Kirchturm hängen 3 Bronzeglocken. Die älteste ist von 1674.
       
 
Am Freitag haben wir uns Goslar angeschaut.
Das Gebäude „Großes Heiliges Kreuz“ wurde 1254 in Goslar errichtet. Ursprünglich wurde es als Hospiz errichtet. Bedürftigten, Gebrechlichen und Waisen wurden mit Nahrung versorgt. Pilger und Durchreisenden erhielten hier auch ein Nachtlager und Verpflegung. In einem Seitenflügel sind heute moderne Altenwohnungen untergebracht. Weiterhin sind Kunsthandwerker hier angesiedelt und das militärhistorische Museum ist in einem Flügel untergebracht.
                                   
Die evangelisch-lutherische Marktkirche wurde nach den Heiligen Cosmas und Damian benannt. Die Marktkirche wurde bereits 1151 urkundlich erwähnt. Die Kirche ist mehrfach abgebrannt und wiederaufgebaut worden. Die beiden Türme sind fast gleich hoch, der Nordturm 66 Meter und der Südturm 65,4 Meter. 1849 wurde die heutige Kirche geweiht. In der Glockenstube hängen 3 Glocken aus dem Jahre 1849. Die größte Glocke mit den Namen Johanna wiegt 6,8 Tonnen und hat einen Durchmesser von 2,21 Meter. Sie ist die größte Kirchenglocke in Niedersachsen.
                                   
                     
Das historische Gildehaus „Kaiserworth“ wurde 1494 auf den Grundmauern des ersten Gildehauses (1274) in Goslar erbaut. Im Erdgeschoss befinden sich sechs Arkaden, die zum Markt hin offen sind. Hier befanden sich die Verkaufsstände. Das Haus wurde seit 1831 als Gasthaus und Hotel genutzt. Seit 1992 gehört es zum Unesco-Weltkulturerbe.
 
 
Goslar hat über 1500 Fachwerk-häuser. Um alle hier zu zeigen, würde es die Seite sprengen.
 
     
    Die St.-Stephani-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche in der Altstadt. 1728 brannte das Stephansviertel ab. Kurz drauf wurde das Viertel mit der Kirche wieder aufgebaut.
Das „Breite Tor“ wurde 1443 errichtet und war Bestandteil der Stadtbefestigung. Es war das wichtigste Stadttor der Bergbau- und Hansestadt Goslar. Im 19.Jahrhundert wurden Teile der Befestigungsanlage abgetragen.
   
Der Zwinger war damals auch Bestandteil der Befestigungsanlage und wurde 1517 erbaut. Das Steinwerk des Turmes bestand aus Sandstein, der mit Kalk vermauert wurde. Um den Mörtel besonders abzuhärten mischte man Rosshaar, Quark, Ziegenmilch und Ochsenblut bei. Die Mauer ist im unteren Bereich 6,5 Meter dick und hat einen Durchmesser von 26 Meter und ist 20 Meter hoch. Seit 1936 ist der Zwinger in Privatbesitz. Im Erdgeschoss befindet sich ein Restaurant, auf der mittleren Etage sind Ferienwohnungen und im oberen Bereich ist ein Museum mit Waffen und Foltergeräten aus dem Mittelalter.
                   
Die Kaiserpfalz umfasst eine Fläche von ca. 340 mal 180 Metern. Die Anlage gehört auch seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Kaiserhaus ist 54 Meter lang und 18 Meter breit. Bereits um 1005 soll sich in Goslar ein Pfalzbau befunden haben. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kaiserhaus mehrfach saniert, an- und umgebaut. 1879 erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen.
                   
   
  Ein paar Bilder aus dem Inneren des Kaisershauses.
   
 
Die Klauskapelle wurde bereits 1186 erwähnt. 1537 hat der Stadtrat den Bergleuten die Klauskapelle zur Verfügung gestellt. Im Nebengebäude haben die Bergleute ein neues Hospital für die Kranken, Verunglückten und Alten ihrer Gemeinschaft eingerichtet. Die Klauskapelle wird heute noch für besondere Gottesdienste und für die Traditionspflege des Bergbaus genutzt. Die Südwand ist Fensterlos und Teil der Stadtmauer.
 
 
Das Siemenshaus wurde 1692/1693 vom Kaufmann und Stadthauptmann Hans Siemens erbaut. Die Familie Siemens wurde bereits 1384 urkundlich erwähnt. Sie waren angesehene Handwerksmeister und nahmen leitende Stellungen in der Goslarer Gilde ein. Ein Familienzweig gründete 1847 das Weltunternehmen Siemens. Das Haus befindet sich im Besitz der Familienstiftung und dient u.a. als Sammelstätte des Familienarchivs mit Dokumenten, Bildern und Büchern.
 
 
Hier noch ein paar Bilder aus Goslar
 
 
Mit den Bauarbeiten der Okertalsperre wurde 1938 begonnen. Von 1942 bis 1948 wurden die Arbeiten unterbrochen. Die Staumauer wurde zwischen 1952 und 1956 errichtet. Die Staumauer ist 260 Meter lang und 75 Meter hoch. An der tiefsten Stelle ist der See bis zu 65 Meter tief.
Die Okertalsperre hat eine Wasseroberfläche von 2,25 Quadratkilometer und einen Speicherraum für 46,85 Millionen Kubikmeter Wasser. Das Wasser wird in dem Wasserkraftwerk Romkerhalle zur Stromerzeugung genutzt. Ein Teil geht zur Trinkwasseraufbereitung.
 
Am Samstag sind wir mit der Burgberg-Seilbahn auf den großen Burgberg gefahren. Die Bahn wurde 1929 in Betrieb genommen. Die Talstation befindet sich bei Radau. Auf einer Länge von 481 Meter überwindet die Seilbahn 186 Höhenmeter in ca. 3 Minuten. Die Bergstation befindet sich an der Ruine der Harzburg. Eine Kabine kann bis zu 19 Personen befördern. Die maximale Bodenhöhe der Seilbahn beträgt 40 Meter. Bauartbedingt gibt es nur zwei Seilbahnen mit dieser Bauart: in Bad Reichenhall und Barcelona.
 
Von hier oben hat man einen wunderbaren Ausblick auf Bad Harzburg.
 
     
  Für den Abstieg kann man unter anderem die Baumschwebebahn nutzen. Diese wurde 2020 eröffnet. Auf ca. 1000 Meter kann man innerhalb von 6 Minuten bis zum Eingang des Baumwipfelpfades schweben.
Wir wählten den altbewerten Wanderweg. Dieser ist ca. 2,5 Kilometer lang. Er war sehr gut zu begehen.
 
Der Baumwipfelweg ist 1000 Meter lang. Auf bis zu 26 Metern über dem Waldboden kann man wunderbar die schöne Aussicht genießen. Der Baumwipfelpfad war der erste in Niedersachsen und dem Harz. Am 08.Mai 2015 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Die Baukosten beliefen sich auf ca. 4,6 Millionen Euro.
 
Auf 18 Plattformen kann man kurz verschnaufen. Auf Infotafeln erfährt man auch so einiges über den Harzwald und den Lebensbedingungen seiner Bewohnern.
 
Über die „Einstiegskrone“ kann man den Baumwipfelpfad erreichen oder verlassen. Auf ca. 300 Meter Weglänge überwindet man den Höhenunterschied von 26 Metern zwischen Boden und Baumwipfel. Der gesamte Weg ist barrierefrei.
 
Überall findet man Bänke um das schöne Wetter und die saubere Luft zu genießen. Es war mal wieder ein herrlicher Tag.
Nach dem Auschecken sind wir am Sonntag nach Wernigerode gefahren. Unser Stadtrundgang fing am historischen Rathaus an. Das Rathaus wurde 1420 als gräfliches Spielhaus erbaut. 1427 bekam es die Stadt vom Grafen geschenkt. Zwischen 1936 und 1939 wurden umfangreiche Um- und Erweiterungsarbeiten durchgeführt, u.a. wurde der alte Festsaal wieder in seiner ursprünglichen Größe zurückgebaut. Der Keller des Gebäudes wird heute noch als Ratskeller genutzt.
Auf dem Marktplatz steht der 1848 erbaute Wohltäterbrunnen. Er soll an die Menschen erinnern, die der Stadt Wernigerode Gutes getan haben und sich um das Wohl der Stadt bemüht haben. Am oberen Beckenrand sind Wappenschilder von verdienten Adligen und Grafen angebracht. Am mittleren Beckenrand sind die Namen der verdienten Bürger und Bürgerinnen aufgeführt.
 
Bereits 1717 wurde das Hotel "Weißer Hirsch" urkundlich erwähnt. Es ist das älteste, noch erhaltene und betriebene Hotel in Sachsen- Anhalt. 1758 bekam der damalige Besitzer vom Grafen die Erlaubnis in den Räumen eine Wirtschaft zu betreiben. Das 1847 abgebrannte Hotel wurde 1848 wiedereröffnet. In den folgenden Jahren wurde das Hotel mehrfach umgebaut und erweitert. 1995 erhielt das Hotel die erste öffentliche Tiefgarage in Wernigerode.
 
 
Ein paar Bilder aus Wernigerode
 
   
  Der Westerntorturm wurde 1356 erstmals als Toranlage erwähnt. Es war das Zoll- und Eingangstor zur Stadt. Der 38 Meter hohe Turm war Bestandteil des Festungsrings. In diesem Turm befand sich neben der Wohnung des Türmers noch das „Schuldgefängnis“. Hier mussten die Bürger wegen Verschuldung und leichten Vergehen einsitzen.
Das Gadenstedtsche Haus steht auf dem Boden der erstmals 1265 erwähnten Snakenburg. Der älteste Teil des Hauses stammt aus dem Jahre 1480. Der Schlosshauptmann von Gadenstedt kaufte das Gebäude 1543 für Wohnzwecke und baute in den folgenden Jahren einen herrschaftlichen Hof um das Gebäude. 1582 wurde die weit rausragenden Erker mit Spitzdach angebaut. 1891 übernahm die Kirchengemeinde St. Sylvestri die Anlage.
 
Dieses Haus wurde 1680 als Walkmühle erbaut. Hier stand bereits eine Mühle, die bereits im 13.Jahrhundert erwähnt wurde. Ab Mitte des 19.Jahrhunderts diente das Gebäude als Mehl-Mühle. 1890 wurde die Mühle zu einem Wohnhaus umgebaut. Jahrelang nutzte die Stadtverwaltung das Gebäude als Verwaltungssitz. Nach der Sanierung wurde das Haus der Kulturstiftung Wernigerode übergeben. Das heutige Museum "Schiefes Haus" zeigt zahlreiche Ausstellungen zur Fotografie und bietet Einblicke in die Stadtgeschichte.
 
Das kleinste Haus in Wernigerode wurde 1792 erbaut. Heute ist hier das volkskundliche Museum untergebracht. Die damaligen Bauherren ersparten sich die Giebelwände und bebauten die 2,95 Meter breite Baulücke. Das Haus ist 4,20 Meter hoch, die Haustüre 1,70 Meter hoch. Im Erdgeschoss befindet sich eine Diele und eine Küche. In der ersten Etage befindet sich ein neun Quadratmeter großer Wohnraum. Im Dachgeschoss befindet sich der Schlafraum. Hinter dem Haus, auf dem kleinen Hof befindet sich die Toilette.

Kurz von 17 Uhr erreichten wir unser Zuhause. Nachdem wir den Koffer verstaut hatten, genossen wir noch die Nachmittagssonne. Es war mal wieder ein gelungenes Wochenende. Den Koffer werden wir nicht allzu weit wegstellen. Bald wird es wieder losgehen.