Bad Pyrmont

 
    Die Spiegelberger Grafen ließen zwischen 1526 und 1536 die Festungsanlage mit Wohngebäuden und Eckbastion anlegen. Zwischen 1557 und 1562 wurde das repräsentative, dreige-schossige Schloss im Stil der Weserrenaissance erbaut. Das durch den dreißigjährigen Krieg stark beschädigte Schloss wurde zwischen 1706 und 1710 durch Graf Anton als Sommerresidenz wiederaufgebaut. In den folgenden Jahren wurden diverse Anbauten und weitere Häuser errichtet. Zwischen 1852 und
1855 wurden die Schlossgebäude aufgestockt. 1956 wurde die Festung mit dem Schloss Pyrmont vom Land Niedersachsen erworben. Zwischen 1984 und 1987 wurden umfangreiche Sanierungen durchgeführt.
 
                         
  Der Besuch des Palmengartens, der historische Kurpark, ist leider kostenpflichtig. Der Park soll einer der schönsten Kurparkanlagen Europas sein. Der Palmengarten ist das außergewöhnliche
Kernstück und die nördlichste Palmenfreianlage Europas. Den Park zieren 330 bis zu 11 m hohe Palmen verschiedener Arten und über 400 tropische und subtropische Gewächse. Anfang des
20. Jahrhunderts wurde dieser Park geschaffen.
   
                     
                             
    Bad Pyrmont war offizieller Partner der EXPO 2000 in Hannover. Beim Wasserlauf, mit Skulpturen des Künstlers Jürgen Goertz, wird Wasser mit dem Lebenslauf des Menschen thematisiert, von der Geburt bis ins hohe Alter. Der Wasserlauf wird durch den Platz der vier Jahreszeiten
unterbrochen. Aus den vier Pylonen in den Platzecken erklingt Musik.
 
                             
                         

Die Helenen-Quelle wurde 1844 erschlossen und ist heute die ergiebigste der 17 Pyrmonter Heil- und Mineralquellen. Anfangs hieß sie Klosterallee-Quelle. Später wurde sie nach der waldeckschen Fürstin Helene (1831 – 1887) umbenannt. Aus einer Tiefe von ca. 3000 bis 4000 m werden in 24 h ca. 300 000 l Mineralwasser und 200 000 l freies Kohlendioxydgas ge-
wonnen. Außerdem werden 7,5 kg Eisen in verschiedenen chemischen Verbindungen und 45 kg Salz gefördert. Das Wasser der Quelle wird für Trink- und Badekuren genutzt. Der heutige Halbrundtempel ersetzt seit 1953 eine frühere Holzkonstruktion.

 
       
     

Lüdge

  Die Sankt Kilianskirche in Lügde steht auf einer kleinen Anhöhe inmitten eines kleinen alten Friedhofes. Um 1200 wurde der ursprüngliche Kirchenbau verlängert und der Westturm erhöht. An der Südseite des Jochs ist noch eine alte Bemalung (Eva mit Lebensbaum) zu erkennen. Die ursprüngliche Form der äußeren Form der Kirche ist bis heute erhalten geblieben. Die Kirche incl. Friedhof wird durch eine hohe Bruchsteinmauer umgeben, die
der Kirche den Charakter einer Wehrkirche verleiht.
                     
   
Das ehemalige Pfarrhaus, ein traufenständiges Fachwerkhaus mit seinem siebenachsigen Wohnteil wurde nach einer Feuerbrunst 1797 neu errichtet. Im Erdgeschoss waren damals die Wirtschaftsräume und Ställe untergebracht, im Obergeschoss befanden sich die Wohnräume. Das Gebäude diente zwischenzeitlich auch mal als Schule.
   
                         
  Der Stadtturm, „Im Winkel“ wurde in 14/15. Jahrhundert erneuert. Der Turm ist Teil der vor 1250 angelegten Stadtbefestigung. Ursprünglich gab es 7 Türme. Die Westseite der Stadt wurde durch den Fluss „Emmer“ geschützt. Der gut erkennbare Verlauf der Stadtmauer grenzt die Altstadt klar gegen die Bebauung im ehemaligen Vorfeld ab, die erst seit 1890 entstand.
                         
                             

Der Osterräderlauf von Lüdge findet jedes Jahr am Ostersonntag statt. Es hat sich eine Gemeinschaft „Dechen“ gefunden, die diesen Brauch weiterpflegt. Das einzigartige Schauspiel zieht jährlich Tausende von Besuchern an. Die Dechen lassen sechs schwere Eichenholzräder brennend vom Osterberg (ca. 285 m NN) in das Emmental hinabrollen. Die Osterräder bestehen aus ge-lagertem Eichenholz und haben einen Durchmesser von ca. 1,70 m
und eine Dicke von 26 – 28 cm. In mühsamer Kleinarbeit wird das Stroh in kleine Büsche geteilt, mit gedrehten Haselnussruten zusammengehalten und in die Kreuzbalken eingeflochten. Ca.
15 – 20 Bund langes Roggenstroh wird in das Rad geflochten. Bei Einbruch der Dämmerung (ca. 21.00 Uhr) künden Böllerschüsse den Beginn des Räderlaufes an. Das Rad wird angezündet und mit Hilfe von Stangen wird das Rad in Bewegung gesetzt. Nach einer kurzen Pause folgt ein prachtvolles Höhenfeuerwerk.

 
                             
                   
     

Blomberg