Gotha und Erfurt

 
 

02.Dezember - 04.Dezember 2005

 
  Unser diesjähriges Hotelwochenende führte uns nach Gotha. Da sich im Laufe des Jahres unsere Kartenkasse recht gut gefüllt hatte, konnten wir ein langes Wochenende in Thüringen verbringen. Freitagmittag ging es um 13 Uhr los. Gegen 17.30 Uhr erreichten wir unser Hotel am Stadtrand von Gotha.  
 
Nach dem Einschecken fuhren wir ins Zentrum von Gotha und besuchten den Gotharer Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt zieht sich durch das Stadtzentrum. Aufgrund der Lichtverhältnisse haben wir recht wenig Fotos gefertigt. Am Sonntag wollten wir dann nochmals durch Gotha bummeln und uns die Sehenswürdigkeiten anschauen. Aber leider spielte das Wetter nicht so richtig mit. Wenn man sich auf andere verlässt.......
   
 
   
Am Samstag ging es nach dem Frühstück in die Hauptstadt Thüringens, Erfurt. Es ist schon bemerkenswert, was sich die Post hier für Gebäude unterhalten kann.
   
Die Kaufmannskirche ist eine der ältesten Pfarrkirchen in Erfurt. Im 11. Jahrhundert haben vermutlich die friesischen Kaufleute am Erfurter Handelsplatz die Kirche gegründet. Hier kreuzten damals die Handels-wege, die Süd-Nord-Verbindung von Nürnberg nach Hamburg und die Ost-West-Verbindung von Straßburg nach Kiew. Beim Stadtbrand 1291 wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Der Neubau wurde 1368 geweiht. Am 22.10.1521 predigte Martin Luther in dieser Kirche. 1688 wurden die Eltern von Johann Sebastian Bach getraut.
1944 wurde die Kaufmannskirche durch Bombenangriffe schwer beschädigt. 1952 war die Beseitigung der Schäden abgeschlossen. 1994 wurde der Südturm und 2001 der Nordturm saniert.
     
Die Krämerbrücke, eines der Erfurter Wahrzeichen, ist die einzige mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen. Am oberen Zugang befindet sich die Ägidienkirche. Der Turm ist durch ein begehbares Tor zur Krämerbrücke verbunden. Vom Turm hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt. Im Jahr 1110 wurde die Kirche erstmals erwähnt, bereits 1293 wurde sie bei einem Stadtbrand vernichtet. 1324 erfolgte der Wiederaufbau der Kirche. Im Jahr 1472 brannte sie erneut nieder. Nach dem erneuten Wiederaufbau gelang sie 1827 in Privatbesitz. Nach der Restaurierung 1958/59 diente sie wieder kirchlichen Zwecken.
     
1277 wurde das evangelische Augustinerkloster erbaut und ist ein Denkmal der mittelalterlichen Ordensbaukunst. 1501 bis 1505 studierte Martin Luther an der damals bedeutenden Erfurter Universität. Am 17.Juli 1505 wurde er in das Kloster der Augustiner-Eremiten aufgenommen. Strenge geistliche und asketische Übungen sowie die wissenschaftliche Weiterbildung bestimmten hier sein Leben bis 1511. 1507 wurde M. Luther zum Priester geweiht. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten hat sich das zur sächsischen Kirchenprovinz gehörende Augustinerkloster zu einer internationalen Tagungs- und Begegnungsstätte entwickelt.
               
                     
  Der Georgsturm wurde 1132 erstmalig urkundlich erwähnt. Aus diesem Turm wurden zwei Glocken in die Michaeliskirche umgehangen. Eine dieser Glocken wurde bereits im Jahre 1380 gegossen und ist somit die älteste Glocke Erfurts.
 
                     
                 
  Rathaus              
 
                     
Dieses Doppelhaus wurde 1294 erbaut. Zwischen 1570 und 1584 umgebaut. Die Fassade erhielt 1677 den Barockstil. Maximilian I. von Bayern wohnte hier 1808 und empfung während des Fürstenkongresses Napoleon I..  
 
 
Am Eingang des großen Weihnachtsmarktes am Fuße des Domes steht eine übergroße 5stöckige Weihnachtspyramide. Neben den typischen Weihnachtsbuden ist am Rande des Weihnachtsmarktes ein Reisenrad zu finden. Über die 70 stufige Freitreppe gelangt man zu dem Wahrzeichen Erfurts, der St. Mariendom und die St. Severi Kirche.
 
                       
725 ließ Bonifatius auf dem Domberg eine Kirche errichten. 1154 begann man mit dem Bau einer Basilika. Die Spätromanische Kirche wurde erhielt 1370/72 einen Erweiterungsbau Richtung Osten. Zwischen 1455 und 1465 wurde das dreischiffige Langhaus durch ein spätgotischer Hallenbau ersetzt. Zu erwähnen wäre noch die große Glocke, die „Gloriosa“, die zuletzt 1497 gegossen wurde, Bei einer Höhe incl. Krone von 2,5 m und einen Durchmesser von fast 2,6 m hat sie eine Gewicht von ca. 11,5 t. Neben dem Dom soll vermutlich 836 ein Benedikter-Nonnenkloster gestanden haben. Zwischen Dom und Nonnenkloster soll auf dem Domberg das Kanonikerstift St. Serveri gegründet worden sein. Die Servikirche brannte 1080 ganz und 1142 nach dem Wiederaufbau teilweise ab. Zwischen 1278 bis etwa 1400 wurde die heutige Kirche erbaut. Die zwei Türme wurden nach einem Brand von 1472 angebaut.
       
           

Peterstor und Petersbergbrücke
Auf einer Länge von 50 m wird der Festungsgraben mit 8 Tonnengewölben überbrückt. Im Jahre 1670 wurde sie ursprünglich mit Holujochen errichtet. 1864 wurde die Brücke eingewölbt. 1992 wurde sie umfassend restauriert.

           
                     
Die Kirche und das alte Konventsgebäude wurden um 1136 erbaut. Die 1246 abgebrannte Kirche wurde im gotischen Stil wieder aufgebaut. Das Konventsgebäude wurde mehrfach erweitert. Vom großen Stadtbrand 1689 blieb das Kloster verschont. Von etwa 1200 führten die Magdalenerinnen in dem Kloster ein strenges Büßerinnenleben, die letzte verstarb 1685. Das fast leerstehende Kloster wurde 1667 an den aus Frankreich stammenden Ursulinenorden als Stiftung übergeben. Die sechs Schwestern des Ordens kümmerten sich um die Bildung und Erziehung von Kindern und jungen Menschen. Um 1800 entstand ein Oberlyzeum (höhere Töchterschule), 1903 kam die Lehrerinnenbildungsanstalt und 1925 eine Haushaltungsschule hinzu. Bereits 1868 gab es im Kloster einen Kindergarten und ab 1912 einen Hort. Heute leben 19 Schwestern im Alter zwischen 27 und 81 Jahren im Ursulinenkloster und gehen der pädagogischen Arbeit nach.        
 
       
 
Nachdem unserem „Kleinsten“ die Füße qualmten musste er sie im Hotelzimmer erst mal freilegen und ein wenig kraulen, das Wochenende war noch nicht vorbei. Abends sind wir im Hotelrestaurant essen gegangen.
   
 
Nachdem wir im Hotel ausgiebig gefrühstückt hatten, und es sich in Gotha so richtig eingeregnet hatte, machten wir uns langsam auf den Rückweg. Da es bei Eisenach nicht regnete hielten wir an der Wachtburg an und machten dort eine Führung mit.
Weitere Infos siehe unser Eisenachbesuch 2002 .
 
           
Im Innenhof der Burg war ein historischer Weihnachtsmarkt aufgebaut. Die Aussteller zeigten teilweise das alte Handwerk.
           

Kurz nach Mittag machten wir uns gemütlich auf den Heimweg. Jetzt heißt es wieder ein Jahr lang Karten spielen, damit wir uns im nächsten Jahr wieder aus der „Kartenkasse“ ein solches Wochenende erlauben können.