Kassel

 
    Am 21.09 stand Kassel auf unserem Programm. Ausgangs-punkt war das Rathaus. Es wurde zwischen 1905 und 1909 von Karl Rothaus erbaut. Die Bauweise passte sich dem Barock der französischen Ober-neustadt an. Das Rathaus wurde im 2.Weltkrieg stark be-schädigt. Bei dem Wieder-aufbau erhielt das Dach eine schlichte Form, später wurden die Anbauten rechtwinklig angefügt.    
 
       
Neue Galerie - Staatliche und fürstliche Kunstsammlung
In der neuen Galerie, die oberhalb der Karlsaue in Zentrumsnähe liegt, werden die Sammlungen europäischer Malerei und Skulpturen von 1750 bis heute gezeigt.
         
       
 
Museum Fridericianum
Die Kunsthalle beherbergt unter der Leitung von René Block ein Ausstellungsprofil von großer internationaler Bedeutung.
 
Orangerie
Landgraf Karl (1670-1730) ließ im Park das Orangerieschloss als Sommerresidenz und Über-winterungsort mediterraner Kübelpflanzen errichten. 1710 wurde das Schloss fertigge-stellt. Bis zum 2. Weltkrieg wurde die Orangerie als exo-tischer Wintergarten genutzt. Heute wird das Schloss als Museum für Astronomie und Technikgeschichte mit Planetarium genutzt.
    Schickardsche Rechenmaschine von 1623
Das Herzstück einer digitalen mechanischer Rechenmaschine ist das Zählwerk mit je einem Zählrad pro Ziffernstelle. Die Zahlen werden vom Einstellwerk einzeln eingedreht - bei Schickard und Pascal Ziffernweise. Jedes Zählrad trägt am äußeren Ende gleichmäßig verteilt die Zahlenreihe von 0 - 9. Ist beim Ziffernweisen addieren die Kapazität der Zählstelle erschöpft, wenn man z.B die Zahl 6 eingestellt hat und dann 9 addieren möchte, so muss beim Über-gang von 9 zu 0 eine 1 in der nächsthöheren Stelle übertragen werden, damit das Ergebnis "15" erscheint. Der Zehnerübertrag geschieht, wie bei Schickard 1623, meist mit einem Einzahnrad, das bei jeder vollen Umdrehung des Rades das nächste Zählrad um eine Stelle weiterdreht. 1958 war die Anforderung an mechanische Rechenmaschine, dass sie den Zehnerübertrag automatisch ausführt.
   
 
Der Monotype-Taster von 1961
Dieses Gerät wurde an die staatliche Werkkunstschule Kassel ausgeliefert. Mit dem Monotype-Taster wurden Lochstreifen gestanzt, die zur Ansteuerung einer Monotype-Gießmaschine verwendet werden. Durch die erweiterte Tastatur lassen sich unterschiedliche Schriftarten auswählen. Der mit Druckluft betriebene Monotype-Taster ist auch zum Setzen von Tabellen geeignet.
 
IBM 1130 Rechenanlage
1967 wurde diese Rechanlage in Kalifornien mit einem 16 Bit Halbleiterrechner hergestellt. Er war eine der ersten Anlagen, die das Gebietsrechenzentrum Kassel und ab 1971 das Statikrechenbüro u.a. für buchhalterische und statistische Aufgaben 17 Jahre lang einsetzte.
Programme und Daten wurden durch Lochkarten und Tastatur eingegeben und durch Drucker oder Kurvenzeichengerät wieder ausgegeben. Die Anlage leistet etwa soviel wie heute ein programmierbarer Taschenrechner. Die Rechengeschwindigkeit beträgt ca. 12.000 Additionen pro Sekunde.
   
Landgraf Karl ließ auch das Marmorbad, ein Repräsentativbau in aufwendiger Architektur, bauen. Wertvolle Marmorskulpturen und Reliefs des Bildhauers Pierre Etienne Mannot schmücken den Innenraum. Zum Baden ist das Bad nie genutzt worden. Im zweiten Weltkrieg ist das Gebäude erheblich beschädigt worden. Seit einigen Jahren kann das Bad im Rahmen der Führung besichtigt werden.  
   
       
  Das Schloss wurde 1786 - 1798 von den Baumeistern Simon Louis du Ry und Heinrich Christoph Jussow für Landgraf Wilhelm IX. errichtet. Nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurde der Mittelbau als Museumsbau für die Gemäldegalerie und der Antikensammlung ausgebaut.
       
                 
  Die Löwenburg und der Mittelteil des Schlosses wurden zur gleicher Zeit und von demselben Architekten in zwei verschiedenen Stilrichtungen errichtet. Das Lustschloss Löwenburg erscheint als mittelalterliche Burgruine, während das Schloss Wilhelmshöhe der damals üblichen Repräsentation diente.
Die Idee, künstliche Ruinen in Parklandschaften zu errichten, wurde aus England übernommen. Der Landgraf hatte ursprünglich vor, einen Teil des Wilhelmschlosses als Ruine zu bauen. Da jedoch eine Schlossruine nicht repräsentativ genug erschien, wurde die Burg auf dem Felsplateau über der Wolfsschlucht erbaut.
         
  Karl von Hessen-Kassel hat das Riesenschloss und die großen Kaskaden erbaut. Die 9,30 m große Herkulesstatue krönt das Schloss, das Werk das Goldschmiedes J.J. Anthoni.
Herkules, als Sinnbild des Siegers, überschaut das unter im liegende Kampffeld. Pyramide und Herkules lasen sich als typische Symbole des Barocks für den Ruhm des Fürsten interpretieren.
 
Pünktlich um 14.30 beginnen die Wasserspiele. Die Spiele beginnen mit einer Fontäne von 15 m Höhe. Die Kaskadenanlage ist ca. 250 m lang und 12 m breit und wird beidseitig von je 535 Treppenstufen gesäumt. 600 Kubikmeter Wasser fließt über die Kaskaden und stürzt in das 6 m tiefer gelegene Neptunbassin. Hinter dem kleinen Wasserfall liegt die Neptungrotte (Neptun ist der römische Wassergott). Das Wasser fließt jetzt unterirdisch weiter.
       
           
Unsere nächste Begegnung mit dem Wasser war die Teufelsbrücke, 1792/93 wurde von Jussow der "Höllenteich" angelegt. Das Wasser fließt unter der Brücke in den 10 m tiefer gelegenen Teich. Das Brückengitter der Teufelsbrücke wurde 1826 von der Fa. Henschel gegossen. Vorher war das Geländer aus Holz. Neben dem Höllenteich ist die Plutogrotte, in der lt. einer Sage Pluto gesessen haben soll (Pluto =Gott der Unterwelt).
 
             
       
       
Der Aquadukt ist eine Nachahmung einer förmischen Wasserleitung, die 1788-92 unter Jussows Leitung gebaut wurde. Das künstlich verfallene Bauwerk hört nach 43 m plötzlich auf, das Wasser fällt hier 43 m in die Tiefe. Über die kleinen Kaskaden, die 1803 von Jussow und Steinhöfer geplant und erbaut worden sind, fließt das Wasser in den Fontänenteich.
       
       
                 

Der Teich wurde 1789-90 künstlich angelegt. In einer 52 m hoch aufsteigende Fontäne finden die Wasserspiele ihren Abschluss. Das Wasser für die Fontäne kommt aus dem oberhalb der Plutogrotte gelegenen Fontänereservoir, das vom Neptunbassin gespeist wird. Vom Fontänereservoir gehen zwei unterirdische Rohre ab, ein Rohr für das Wasser und ein Rohr für den Luftausgleich. Das Wasser wird so lange gestaut, bis pünktlich um 15.30 Uhr die Fontaine emporsteigt. Hierfür wird der ca. 35kg schwere Deckel umgelegt und der Weg ist frei. Durch den starken Wasserdruck entseht die Fontäne.

                   
             

Warburg und
Hann. Münden

 

Hofgeismar